© Sergio López Isla
Mädchenschule
(Liceo de Niñas)
Aus dem Spanischen von Friederike von Criegern
3D / 2H
15+
Im Physikraum eines Mädchengymnasiums dringen plötzlich Stimmen aus dem Lüftungsschacht. Eine Gruppe von Schülerinnen hat sich bei der letzten Schulbesetzung hier versteckt, als die Polizei das Gebäude stürmte. Doch als der verwirrte Physiklehrer sie befreit, stellt er fest, dass statt Teenagern erwachsene Frauen vor ihm stehen. Auch wenn draußen noch immer Polizisten auf Studierende einprügeln und Demonstrationen gewaltsam aufgelöst werden – der Kampf dieser Frauen stammt aus einer anderen Zeit; dass sie in den Untergrund gingen, ist 30 Jahre her. Während der Lehrer sich behutsam bemüht, ihnen klarzumachen, dass sie nicht mehr die Schülerinnen von damals sind und die Demokratie, für die sie gekämpft haben, gekommen ist, wird ihm langsam deutlich, dass die Mechanik von Unterdrückung, Aufstand und Verrat, von der die Frauen berichten, längst nicht überwunden ist.
Temporeich, lustig und zugleich tiefernst verwebt Mädchenschule die Zeitebenen und weist dabei weit über die chilenische Geschichte hinaus. Ohne je vordergründig pädagogisch daherzukommen, ist das Stück ein Plädoyer für die Ermächtigung der Jugend und den Dialog zwischen Gegenwart und Vergangenheit, ohne den eine bessere Zukunft nicht möglich ist.
23.10.2015 Teatro UC, Santiago de Chile (Regie: Marcelo Leonart)
Deutschsprachige Erstaufführung
15.10.2021 Theater Dortmund (Regie: Anna Tenti)
Nominiert für den Deutschen Jugendtheaterpreis 2022
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